Kreuzottersichtungen bitte melden!

Die Kreuzotter ist das Reptil des Jahres 2024. Und das hat einen bestimmten Grund: Die Kreuzotter, auf die vor 120 Jahren noch Fangprämien ausgesetzt waren, ist heute stark gefährdet und in manchen Regionen sogar vom Aussterben bedroht oder bereits ganz verschwunden.

Daher möchte der Naturpark Frankenwald e.V. gemeinsam mit den unteren Naturschutzbehörden, der Fachstelle Waldnaturschutz Oberfranken (Bayerische Forstverwaltung) und dem “Terrarienclub Bayreuth und Umgebung e.V.” erfassen, wo im Frankenwald noch Kreuzottern leben. „Die letzten Nachweise im Naturpark Frankenwald stammen aus dem Jahr 2010“ berichtet Markus Martini, Biodiversitätsberater aus dem Landkreis Kronach. Wer eine Kreuzotter gesehen hat, darf diese gerne melden an kreuzotter@lra-kc.bayern.de mit Angabe des Standortes und einem Foto (wenn möglich). Auch Totfunde, Häutungen (Nattern- bzw. Otternhemden) und andere Schlangensichtungen dürfen gerne gemeldet werden, denn auch die heimische Schlingnatter steht auf der roten Liste.

WICHTIG: Den Schlangen niemals nachstellen oder sie gar bedrängen. Sonst kann man einen Biss riskieren.

Hier ein paar Fakten zur Kreuzotter:

Die einzige Giftschlange Bayerns (in Deutschland gibt es zwei Arten: Kreuzotter und Aspisviper) ernährt sich als Jungtier von Amphibien und Reptilien, wenn sie älter und größer wird, gehören auch Mäuse zu ihrem Speiseplan. Kreuzottern besiedeln oft kühlere und feuchtere Bereiche in Moorgebieten, Wildflussauen, lichte Waldlebensräume, Heiden und alpine Matten. Sie ist die einzige Schlangenart, die bis nördlich des Polarkreises vorkommt. Das scheue Tier bekommt man nur ganz selten zu Gesicht, da Kreuzottern sich meist schon versteckt haben, bis wir sie sehen können. Sie beißen nur zu, wenn sie sich bedroht fühlen und keine Fluchtmöglichkeit mehr haben. Aber selbst ein Biss ist für einen gesunden Menschen meist nicht weiter gefährlich. Dennoch sollte man nach einem Biss unbedingt den Arzt aufsuchen bzw. informieren, da u.a. auch Kreislaufprobleme und spätere Infektionen sowie allergische Reaktionen hervorgerufen werden können.

Wie kann ich zur Verbesserung des Lebensraumes beitragen?

Ein stufiger Waldrand, lichtere Bereiche, Lesesteinhaufen oder kleinere Holzpolter, die zum Verrotten verbleiben, eine geschickte Wasserführung entlang der Wege durch die Anlage von Rückhaltebecken und Tümpeln oder aber auch das Belassen von Totholz. Die Möglichkeiten Naturschutz in die Bewirtschaftung zu integrieren, sind vielfältig. Sie bieten der Kreuzotter, aber auch vielen anderen Arten, Lebensraum und Nahrungsquellen. Unterstützung durch Beratung und Förderprogramme erhalten Waldbesitzer dabei über ihre örtlichen Revierleiter der Bayerischen Forstverwaltung.

ehemaliger Steinbruch

Wie kann ich die Kreuzotter erkennen?

Kreuzotterpaarung von Harry Wölfel

Die Kreuzotter gehört zu den Vipern und hat – wie alle Vipern – senkrechte schlitzförmige Pupillen. Auf ihrem Rücken findet sich meist ein durchgehendes (manchmal auch unterbrochenes) Zickzackband. Die Köperfarbe der männlichen Kreuzotter ist meist ein Grau in verschiedenen Stufen, die Weibchen sind eher bräunlich und variieren von einem hellen Braunton bis zu einem dunklen Olivgrün. Es gibt aber bei beiden Geschlechtern auch rotbraune (sogenannte Kupferottern)  und komplett schwarze Kreuzottern, die man früher Höllenottern nannte, bei diesen kann dann auch das Zickzackband nicht mehr erkennbar sein. Der Kopf wirkt durch die Giftdrüsen dreieckig und der Körper ist im Vergleich zu unseren anderen einheimischen Schlangenarten ziemlich gedrungen.

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